Wortlager / Markus Kutter
 
     

     
 
 
 
 

Warum nennen sich die Basler Liberalen „liberal“?

Von Caesar über Schiller und Goethe, Napoleon und Peter Ochs via Preussen, Spanien und England zurück nach Basel

Den Basler Liberalen oder eben der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) Basel-Stadt darf man ein paar Dinge gelegentlich wieder in Erinnerung rufen:

Ihr seid eine revolutionäre Partei. Ihr seid die älteste Partei am Ort. Und eure Partei hat viele Väter aus den verschiedensten europäischen Ländern. Eure Partei hat mit dem wirtschaftlichen Liberalismus, der unbekümmerten Handlungsfreiheit des Unternehmers, nur indirekt zu tun; blosse Sparsamkeit oder „weniger Staat“ gehören geschichtlich nicht zu euren Maximen. Vom Gedankengut und von dessen Geschichte her seit ihr eine Partei für jedermann, also keinesfalls eine Klassen-Partei.

Solche Behauptungen verlangen nach Belegen. Am 21. Dezember 1820 schrieb der Basler Staatsrat Peter Ochs an seinen Brieffreund Martin Usteri in Zürich: „Ich fürchte, dass diese Art von Krise, in der sich Europa befindet, sich gegen die liberalen Prinzipien wenden wird. Wenn ich daran denke, dass diese Prinzipien seit meinem 18. Lebensjahr (also seit 1770) (...) die Nahrung meiner liebsten Gedanken waren, werde ich ganz melancholisch, sie nur noch wie Träume betrachten zu dürfen, bereit sich zu verflüchtigen.“

Hier steht es, unmissverständlich, im Original auf französisch geschrieben: les principes libéraux. Was meinte Ochs damit?

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© 2004 Markus Kutter Nach Oben